RAQS SHARQI 

Raqs Sharqi heisst "Tanz des Ostens" und meint damit den Orientalischen Tanz, der eine lange Entwicklung durch den Orient genommen hat und verschiedenen Einflüssen unterlag.
Das Wissen und die Erfahrungen die ich sammeln durfte umfassen den Ägyptischen Tanz von ihrer Tradion bis zur Moderne. Der Raqs Sha'abi beruht auf den traditionellen Musik- und Tanzweisen, die im ländlichen Raum noch lebendig sind, jedoch seit langer Zeit kulturell bedingt in den Familien getanzt wird. Desweiteren haben die Tänze der Ghawazi und der Fellahi Einfluss auf den Sha'abi. Sein Ausdruck ist geprägt von Stabilität, Stärke, Freude und einem Miteinander tanzen.

Teil des Sha'abi sind auch die Stocktänze, welche ursprünglich den Männern vorbehalten waren, jedoch auf den Tanzbühnen Platz gefunden haben, um die Tradition zu erhalten und ästhetische Bilder zu transportieren.

Der Raqs Baladi beschreibt die Tanzform, die sich im Zuge der Urbanisierung entwickelt hat. Kleinere Räume führten zu minimalisierteren Bewegungsfolgen oder Tanzfiguren. Der Ausdruck ist kompakter und differenzierter. Dennoch erhält sich auch hier die besondere Note des Beisichselbstseins, in der eigenen Körpermitte ruhen, der Tänzerin. Instrumental deutlich verspielter und geprägt von Musikstücken die sehnsuchtsvolle Liebesgeschichten erzählen.

Der klassische Sharqi entspricht den Bühnentanzformen, die besonders orchestrale Musikstücke vertanzen. Raumggreifende Bewegungen, besonders durch das Tanzen mit einem Schleier und sehr gestreckten Figuren reichen nah an Modernen Tanz heran. 

Alle Formen des Raqs Sharqi leben von den instrumentalen Stücken, die von Live-Orchestern mit Sängern vorgetragen werden. Ursprünglich Musikgruppen spielten mit Mizmar, Rabab, Arghul, Kawala, Oud, Quanoun, Doff, Tabla, Sagat und Tanbura. Die Einführung neuer Instrumente im Verlauf der Ägyptischen Geschichte führte zur Erweiterung der traditionellen Orchester hin zur klassisch orientialischen Musik mit Violine, Cello, Accordeon, Saxophon, Piano.

Im europäischen Raum begann die in Grossbritannien lebende ägyptische Tänzerin Suraya Hilal 1985 mit dem Layali El Sharq Ensamble gemeinsam den Raqs Sharqi auf Konzertbühnen zu bringen. Als Tänzerin, Choreographin und Lehrerin nahm sie großen Einfluss auf die weitere Entwicklung des Orientalischen Tanzes. Besonders die Entwicklung, den Tanz aus dem Nachtclubs auf die Bühnen zu bringen. Die ägyptichen Musiker der Band Le Musiciens du Nil erweiterten zeitweise die Künstler-Gruppe.

Details dazu unter: https://www.raqssharqiarts.com/legacy-the-art-of-raqs-sharqi/

Den durch starken, westliche Einflüssen geprägten "Bauchtanz", der sich am Glimmer und Glanz der Hollywoodindustrie der 1920 Jahre orientierte und zurück in den Orient fand, bedient sich vornehmlich isolierter Körpertechniken und bauchfreier Kostüme. Diese Ausdrucksform habe ich kennengelernt und erpobt für mich, doch sie fliesst nicht in meine Workshops ein.